Liste der Länder in Südamerika
Wie viele Länder gibt es in Südamerika?
Im Jahr 2024 gab es 12 Länder in Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Paraguay, Peru, Suriname, Uruguay und Venezuela. Französisch-Guayana ist ein Überseegebiet Frankreichs und kein unabhängiges Land. Auf diesem amerikanischen Subkontinent, auf dem Spanisch die vorherrschende Sprache ist, wird Portugiesisch nur in Brasilien gesprochen. Dieses Land ist mit etwa 210 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste. Auf Brasilien folgt Argentinien mit einer Bevölkerung von etwa 41 Millionen.
Südamerika hat mit seinen 12 Nationen eine Gesamtbevölkerung von 422,5 Millionen Menschen, was 5,8 % der Weltbevölkerung entspricht. Die Einwohner Südamerikas setzen sich aus Indianern, Weißen und Menschen gemischter Herkunft zusammen. Der Kontinent hat eine Landfläche von 17.850.000 Quadratkilometern, was etwa 12 % der Landfläche der Welt entspricht. Wie bereits erwähnt, ist Spanisch die am häufigsten gesprochene Sprache und die Einwohner sind hauptsächlich Christen.
Der Tourismus in Südamerika wird immer beliebter. Zu den beliebtesten Reisezielen zählen Amazonien (Ecuador), Machu Picchu (Peru), die Angel Falls (Venezuela), Torres del Paine (Chile) und Salar de Uyuni (Bolivien).
Alphabetische Liste der südamerikanischen Länder
Ab 2020 gibt es insgesamt zwölf Länder in Südamerika. In der folgenden Tabelle finden Sie eine vollständige Liste der südamerikanischen Länder in alphabetischer Reihenfolge:
# | Flagge | Land | Offizieller Name | Unabhängigkeitsdatum | Bevölkerung |
1 | Argentinien | Argentinische Republik | 9. Juli 1816 | 45.195.785 | |
2 | Bolivien | Plurinationaler Staat Bolivien | 6. August 1825 | 11.673.032 | |
3 | Brasilien | Föderative Republik Brasilien | 7. September 1822 | 212.559.428 | |
4 | Chile | Republik Chile | 12. Februar 1818 | 19.116.212 | |
5 | Kolumbien | Republik Kolumbien | 20. Juli 1810 | 50.882.902 | |
6 | Ecuador | Republik Ecuador | 24. Mai 1822 | 17.643.065 | |
7 | Guyana | Republik Guyana | 26. Mai 1966 | 786.563 | |
8 | Paraguay | Republik Paraguay | 15. Mai 1811 | 7.132.549 | |
9 | Peru | Republik Peru | 28. Juli 1821 | 32.971.865 | |
10 | Suriname | Republik Suriname | 25. November 1975 | 586.643 | |
11 | Uruguay | Östliche Republik Uruguay | 25. August 1825 | 3.473.741 | |
12 | Venezuela | Bolivarische Republik Venezuela | 5. Juli 1811 | 28.435.951 |
Lagekarte von Südamerika
An den Atlantik und den Pazifik grenzende Länder
Südamerika grenzt an den Atlantischen Ozean und den Pazifischen Ozean. Die an den Atlantischen Ozean grenzenden Länder sind: Brasilien, Uruguay, Argentinien, Venezuela, Guyana, Suriname und Französisch-Guayana. Und die an den Pazifischen Ozean grenzenden Länder sind: Chile, Peru, Ecuador und Kolumbien. Bolivien und Paraguay sind die einzigen Länder, die nicht an einen Ozean grenzen.
Länderfakten und Staatsflaggen
Hier sind Kurzdaten und Nationalflaggen aller südamerikanischen Länder:
1. Argentinien
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2. Bolivien
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3. Brasilien
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4. Chile
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5. Kolumbien
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6. Ecuador
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7. Guyana
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8. Paraguay
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9. Peru
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10. Suriname
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11. Uruguay
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12. Venezuela
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Kurze Geschichte Südamerikas
Präkolumbische Zivilisationen
Südamerika war schon lange vor der Ankunft der Europäer Heimat zahlreicher hochentwickelter und vielfältiger Zivilisationen. Zu den bemerkenswertesten zählte das Inkareich, das den westlichen Teil des Kontinents beherrschte. Die Inkas, bekannt für ihre ausgeklügelten Straßensysteme, landwirtschaftlichen Terrassen und architektonischen Wunderwerke wie Machu Picchu, herrschten vom frühen 15. Jahrhundert bis zur spanischen Eroberung. Weitere bedeutende präkolumbische Kulturen waren die Muisca im heutigen Kolumbien, bekannt für ihre Goldschmiedearbeiten, und die Tiahuanaco-Kultur rund um den Titicacasee.
Die spanischen und portugiesischen Eroberungen
Im frühen 16. Jahrhundert begannen spanische Entdecker wie Francisco Pizarro und portugiesische Entdecker unter der Führung von Pedro Álvares Cabral mit der Eroberung Südamerikas. Pizarro stürzte 1533 das Inkareich und etablierte die spanische Kontrolle über einen Großteil des westlichen Teils des Kontinents. Unterdessen etablierte sich nach Cabrals Landung im Jahr 1500 der portugiesische Einfluss in der östlichen Region, insbesondere in Brasilien. Diese Zeit markierte den Beginn einer umfassenden europäischen Kolonisierung, die tiefgreifende Veränderungen in der Demografie, Wirtschaft und Kultur des Kontinents mit sich brachte.
Kolonialzeit
Während der Kolonialzeit war Südamerika in spanische und portugiesische Gebiete aufgeteilt. Spanisch-Amerika wurde von den Vizekönigreichen Neugranada, Peru und Río de la Plata regiert, während Brasilien eine vereinigte portugiesische Kolonie blieb. Die Kolonialwirtschaft basierte hauptsächlich auf Bergbau, insbesondere Silber in Orten wie Potosí, und Landwirtschaft. Die Einführung afrikanischer Sklaven lieferte die für diese Industrien notwendigen Arbeitskräfte. In dieser Zeit vermischten sich auch indigene, afrikanische und europäische Kulturen, wodurch das einzigartige kulturelle Gefüge des modernen Südamerika entstand.
Unabhängigkeitsbewegungen
Das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert waren eine Zeit revolutionärer Begeisterung in Südamerika, inspiriert von der amerikanischen und französischen Revolution. Führer wie Simón Bolívar und José de San Martín führten Bewegungen auf dem gesamten Kontinent an. Bolívar, bekannt als „El Libertador“, spielte eine entscheidende Rolle bei der Unabhängigkeit Venezuelas, Kolumbiens, Ecuadors, Perus und Boliviens. San Martín war maßgeblich an der Befreiung Argentiniens, Chiles und Perus beteiligt. Mitte der 1820er Jahre hatte der größte Teil Südamerikas seine Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten erlangt, was zur Bildung zahlreicher souveräner Staaten führte.
Kämpfe nach der Unabhängigkeit
Die Zeit nach der Unabhängigkeit Südamerikas war von erheblicher politischer Instabilität geprägt. Neu gegründete Nationen hatten mit Problemen wie Territorialstreitigkeiten, wirtschaftlicher Abhängigkeit und der Herausforderung zu kämpfen, eine einheitliche nationale Identität aufzubauen. Häufige Konflikte, sowohl innerhalb der USA als auch zwischen Nachbarländern, kennzeichneten diese Ära. Prominente Beispiele hierfür sind der Dreibundskrieg (1864–1870), in den Paraguay gegen Brasilien, Argentinien und Uruguay verwickelt war, und der Salpeterkrieg (1879–1884) zwischen Chile, Bolivien und Peru.
Wirtschaftliche und soziale Entwicklungen
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebte Südamerika bedeutende wirtschaftliche und soziale Veränderungen. Die exportorientierte Wirtschaft expandierte, wobei Rohstoffe wie Kaffee, Gummi, Rindfleisch und Mineralien das Wachstum antrieben. Dies führte jedoch auch zu einer wirtschaftlichen Abhängigkeit von den globalen Märkten. In sozialer Hinsicht war in dieser Zeit eine zunehmende Einwanderung aus Europa zu verzeichnen, insbesondere nach Argentinien und Brasilien, was zur kulturellen Vielfalt der Region beitrug. Die Industrialisierung begann Fuß zu fassen, insbesondere in Ländern wie Argentinien und Brasilien, und legte den Grundstein für die künftige wirtschaftliche Entwicklung.
Unruhen und Reformen im 20. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert war in Südamerika eine Zeit intensiver politischer und sozialer Umwälzungen. Viele Länder erlebten Perioden der Militärdiktatur, die durch die Dynamik des Kalten Krieges und interne Konflikte getrieben wurden. Bemerkenswerte Beispiele sind die Militärjuntas in Brasilien (1964-1985), Argentinien (1976-1983) und Chile unter Augusto Pinochet (1973-1990). Trotz der Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen trieben diese Perioden auch Bewegungen für Demokratie und soziale Reformen voran. Die zweite Hälfte des Jahrhunderts erlebte eine Welle der Demokratisierung, in der die Länder zur Zivilherrschaft zurückkehrten.
Zeitgenössisches Südamerika
In den letzten Jahrzehnten hat Südamerika bedeutende Fortschritte in der wirtschaftlichen Entwicklung, im sozialen Fortschritt und in der politischen Stabilität gemacht. Länder wie Brasilien, Argentinien und Chile haben sich zu Regionalmächten mit vielfältigen Volkswirtschaften entwickelt. In der Region gab es auch Bestrebungen zu einer stärkeren Integration, wie sie Organisationen wie Mercosur und die Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) vorleben. Es bleiben jedoch Herausforderungen bestehen, darunter wirtschaftliche Ungleichheit, politische Korruption und soziale Unruhen. Umweltprobleme, insbesondere die Abholzung des Amazonas, stellen ebenfalls erhebliche Bedrohungen für die Zukunft des Kontinents dar.